Seit zwei Jahren wird intensiv über die dringend notwendige Krankenhaus-reform diskutiert. Über die Ziele sind sich im Grundsatz alle einig, aber wenn es konkret wird, zucken viele zurück. Zwischenzeitlich liegt ein Regierungsentwurf für das Krankenhausversorgungsverbesserungsgesetz vor, welches allerding für die Patientinnen und Patienten kaum etwas verbessert. Die Bundesländer haben sich mit ihren Geldforderungen vielfach durchgesetzt, sodass es vor allem erneut teurer wird, während von den notwendigen Strukturreformen kaum mehr als eine vage Hoffnung geblieben ist.
„In diesem Jahr kratzen die Krankenhausausgaben der gesetzlichen Krankenkassen erstmals an der 100-Milliarden-Euro-Grenze. Jeder dritte Euro aus den Portemonnaies der Beitragszahler fließt in die Krankenhäuser. Die Auslastung der Krankenhausbetten ist auf rund 70 Prozent gefallen, gleichzeitig schnellen die Kosten nach oben. So kann es nicht weitergehen, das ist offensichtlich“, so
Dr. Susanne Wagenmann, Verwaltungsratsvorsitzende und Vertreterin der Arbeitgeber.
„Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Verunsicherung ist die soziale Sicherheit, zu der zweifellos auch eine zuverlässige Krankenhausversorgung gehört, ein zentraler Baustein für den gesellschaftlichen und sozialen Zusammenhalt unserer Gesellschaft“, so Uwe Klemens, Verwaltungsratsvorsitzender und Versichertenvertreter. „Deshalb brauchen wir für die Krankenhäuser verbindliche bundesweite Qualitätsstandards, und zwar ohne, dass die Bundesländer diese dann wieder eigenmächtig aufweichen dürfen. Die Qualität einer Behandlung darf nicht davon abhängig sein, in welchem Bundesland ich einen Schlaganfall habe oder eine Krebsbehandlung bekomme“, so Klemens.